Nicht nur Firmen aus dem Silicon Valley zeigen, welches wirtschaftliches Potential in Daten liegt. Auch im täglichen Geschäft vieler deutscher Unternehmen spielen digitale Daten mittlerweile eine zentrale Rolle. Aber je erfolgreicher und größer deren digitale Dienste werden, desto massiver steigen die Datenmengen und deren Fragmentierung im Unternehmen. Es droht also die Gefahr, dass der Umgang mit Daten intransparent und ineffizient wird. Welche Unternehmensbereiche und Teams speichern welche Daten? Über welche Schnittstellen greife ich auf bestimmte Daten zu? Und wie muss ich mich dabei absichern? Die Suche nach dem richtigen Datum gestaltet sich immer mehr wie die sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Ein korrekter und transparenter Umgang mit Kundendaten ist ein entscheidender Vorteil im Wettbewerb digitaler Dienste. Er ist die Grundlage für das Vertrauen der Kunden. Unternehmen, die den Spagat zwischen Transparenz und Einfachheit ihrer Dienste meistern, sind bestens aufgestellt, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Der Schlüssel dazu liegt in der lückenlosen Dokumentation der Datenverarbeitung im Unternehmen.
Neben der Transparenz bietet konsequentes Daten-Management die Chance auf Innovation. Ziel ist dabei die Gestaltung und Entwicklung neuer Dienste und Produkte durch kluge Kombination vorhandener Elemente. Hier gilt es vor allem, fachfremden Spezialisten den Zugang zum Dateninventar zu vereinfachen, also um die Bereitstellungen sicherer Zugangsmöglichkeiten für Strategen, Data Scientists und Designer im Unternehmen.
„Der systemische Blick auf den Gesamtprozess ist für uns immer der erste Schritt. Die einfach anmutende Visualisierung aller Beteiligten, deren unterschiedlichen Bedürfnisse sowie die Beziehungen untereinander ist stets harte Arbeit, die sich aber langfristig immer auszahlt.”
Gerade bei einem vermeintlich technischen Thema wie diesem ist die User Research für uns ein essenzieller Schritt, um alle Beteiligten in ihren Rollen, Beziehungen und Bedürfnisse kennenzulernen.
Jede Rolle hat unterschiedliche Anforderungen an Daten. Datenlieferanten brauchen einen Überblick über die Konsumenten ihrer Daten und reibungslose Freigabe-Prozesse. Sind beispielsweise die exakte Herkunft und Beschaffenheit von Daten nicht dokumentiert, so stellt sich für Datenkonsumenten meist zu spät heraus, ob die Verwendung eines Datums allen Anforderungen entspricht. Ist es dagegen möglich, in einem zusammenhängenden Prozess alle relevanten Beteiligten einzubeziehen, so werden unnötige Entwicklungs- und Abstimmungsschleifen minimiert.
Data Stewards und Enterprise-Architekten sind in der Regel am Zweck der Datenverarbeitung interessiert. Verwendet der Konsument den Datenpunkt angemessen? Ihre Aufgabe ist es, das Unternehmen bestmöglich abzusichern, die Privatsphäre der Kunden zu schützen und gleichzeitig Innovation zu ermöglichen.
Die Grundlage aller Maßnahmen ist ein zentraler Katalog, der alle nötigen Meta-Informationen zu Daten sowie ihre Produzenten und Konsumenten sammelt. Und zwar nicht nur technische sondern auch organisatorische Informationen.
Ausführliche Meta-Daten ermöglichen die durchgängige Visualisierung der Data-Lineage – dem Herkunftsnachweis eines Datums. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Lösung. An jeder Stelle der Verarbeitungskette soll nachvollziehbar sein, woher Daten stammen und wie sie gespeichert werden. Datenproduzenten erhalten so einen schnellen Einblick in die Verwendung ihrer Daten, können diese optimieren und so den Aufwand auf Seiten der Konsumenten minimieren. Auch wenn die Beteiligten unterschiedliche Blicke auf ein Datum haben, ist die Intention in jedem Fall gleich: Sicherstellen, das bestmögliche Produkt für den Kunden zu entwickeln. Im Fokus unserer Konzepte stand daher, die Kommunikation zwischen den Beteiligten möglichst effizient und kooperativ zu gestalten.
Gut strukturierte und einfach auffindbare Daten sind Nährboden und Beschleuniger, um neuartige Dienste zu kreieren. Doch dabei ist ein zielgerichtetes und analytisches Vorgehen nicht die einzige Arbeitsweise, die es zu unterstützen gilt. Auch der Raum für den glücklichen Zufall und das Stöbern im Datenbestand muss ermöglicht werden.
Ein Ökosystem rund um Daten kann ein Unternehmen also in vielerlei Hinsicht beflügeln: Es verbessert die Kooperation zwischen den Beteiligten und beschleunigt die Arbeit der Entwicklungs-Teams. Vor allem aber schafft es Vertrauen bei den wichtigsten Stakeholdern – den Menschen, die die Dienste nutzen und ihre Daten zur Verfügung stellen.