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Ernst Ruska und Max Knoll
Ernst Ruska und Max Knoll erfinden das erste Elektronenmikroskop. Quelle: ernst.ruska.de

Portrait von Bettina Maier
Bettina Maier

06.07.2021

Warum entwickeln sich manche Unternehmen zu lernenden Organisationen, während andere an der Hürde der Exploration scheitern?

Branchen wie die Automobilindustrie befinden sich in einem strukturellen Wandel und stehen dort, wo bewährte Geschäftsmodelle nicht mehr greifen, vor der Neuausrichtung. Einige der einst innovativen Technologien sind zur Commodity geworden – das eröffnet neue Wirkungsfelder und steigert gleichwohl den Innovationsdruck.

Unternehmen stehen vor der Frage: Was ist der Kern unseres Unternehmens und welche Fähigkeiten, Technologien und Partner schützen und stärken diesen Kern wie eine Schale? Was hiervon müssen wir selbst aufbauen und an welchen Stellen ist es sinnvoll Strategie als Kunst des Weglassens zu begreifen und Geschäftsmodelle in Form von Netzwerken zu denken, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein?

Einmal im Monat trifft sich Intuity zu Coffee Culture Strategy – einem interdisziplinären Erfahrungs- und Wissensaustausch – zu dem auch externe Partner und Kunden gerne eingeladen sind. Letzte Woche nahm uns Benno Löffler mit auf die Reise durch seine wertvolle Erfahrungslandschaft. Er begann mit der Fragestellung:

„Warum entwickeln sich manche Unternehmen zu lernenden Organisationen, während andere immer wieder an der Hürde der Exploration scheitern?”

Mit dieser Frage beschäftigt sich Benno Löffler, Gründer der Vollmer & Scheffczyk GmbH, seit 10 Jahren. Er hat es zu seiner Passion gemacht, Innovations- und Veränderungsprozesse in mittelständischen Unternehmen in Gang zu setzen und die Transformation beratend zu begleiten.

Benno Löffler (Vollmer&Scheffczyk GmbH) zu Gast bei Intuity´s Coffee Culture Strategy

Die meisten Unternehmen sind im Kern aus einer spezifischen Geschäftsidee heraus entstanden – getragen von einem Visionär, der an die Idee glaubte und sie zum Erfolg führte – vorbei an Irrtümern und Rückschlägen. Durch Wachstum und Effizienzsteigerung wandelt sich die Unternehmenskultur im Laufe der Zeit. Die anfängliche Kultur des Explorierens (Dynamik) wird in Teilen abgelöst von einer Kultur der Prozesse und Strukturen (Verstetigung), in der Qualität und Effizienz einen großen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg leisten. Der Kontext verändert sich und damit das Verhaltensspektrum der Mitarbeiter. Erfolg wird zum Ergebnis präziser Planung und der effizienten Umsetzung von Antworten auf Marktbedürfnisse. Ein vollumfängliches „zurück zu den Anfängen“ würde zu einem wirtschaftlich schädlichen Chaos führen, anstatt eine Dynamik der Erneuerung in Gang zu setzen. Daraus ergibt sich die Frage:

„Wie kann ein Unternehmen das Explorieren wieder erlernen und das Eine tun, ohne das Andere zu lassen?”

Benno findet hierzu Antworten in sprachlicher Differenzierung: Herausforderungen komplizierter Natur kann man in der Regel mit Wissen, Planung und Prozessen begegnen. Für ein hohes Maß an Effizienz ist das Vermeiden von Fehlern mitunter entscheidend. Die Frage nach dem „Wie?“ steht hier im Fokus der Lösungsfindung.

Bei komplexen Herausforderungen greifen die standardisierten Methoden und Prozesse zur Lösung komplizierter Probleme nicht. Die Weggefährten zur Lösung komplexer Herausforderungen finden wir im Veränderungswillen, Irrtum, würdevollen Scheitern und dem Erkenntnisgewinn in einem dynamischen, lernenden Umfeld. Hier steht der Mitarbeiter und sein implizites Können im Mittelpunkt.

Der Kontext und die daraus entstehenden Erwartungen entscheiden über das Verhaltensspektrum der Mitarbeiter in Unternehmen. Gelebte Rituale, Freiräume, Denkwerkzeuge und Methoden prägen und modifizieren den Kontext und sind ein Schlüssel, um Veränderungen und eine nachhaltige Kultur des Lernens in Gang zu setzen. Beide Lösungsräume – für komplizierten und komplexe Herausforderungen – sind für die Unternehmensentwicklung von Relevanz, insbesondere wenn es um den Kern des Unternehmens geht. Für die Exploration neuer Felder ist es hilfreich den Lösungsraum zu erweitern und externe Schlüsselkompetenzen, Technologien und Partnerschaften als Chance wahrzunehmen, um den Kern des eigenen Unternehmens durch neue Schalen zu stärken und zu schützen.

Den eigenen Unternehmenskern schützen und stärken

Herzlichen Dank Benno für deinen inspirierenden Impuls und die anregende Diskussion, an die wir mit diesem Blog-Eintrag anknüpfen.