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Schirmherrin Svenja Schulze auf dem Cradle to Cradle Kongress 2020

Portrait von Ludwig Rensch
Ludwig Rensch

11.03.2020

Cradle to Cradle Kongress

Cradle to Cradle ist eine Denkschule, bei der Produkte so hergestellt werden, dass die genutzten Materialien am Ende des Lebenszyklus entweder wieder verwendet oder als Nährstoff an die Natur zurückgegeben werden können. Somit entsteht ein technischer und ein biologischer Kreislauf, in denen alle Materialien zirkulieren. De facto gibt es dadurch keinen Müll. Vom 31.01.2020 bis zum 01.02.2020 fand in Berlin der Cradle to Cradle Congress statt. Wir haben ihn besucht.

Auf dem Cradle to Cradle Kongress diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft darüber, wie wir als Gesellschaft einen positiven Fußabdruck hinterlassen können.

Das Cradle to Cradle Prinzip könnte daher den Konsum revolutionieren. Wenn Produkte komplett zerlegt werden können und keine giftigen Stoffe beinhalten, ist alles Nährstoff für die Biosphäre oder Technosphäre. Verzicht ist somit nicht mehr der Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Stattdessen schaffen wir durch intelligentes Design und intelligente Produktion eine lebenswerte Welt, in der der Mensch ein Nützling der Erde ist – und kein Schädling.

„Es geht nicht darum weniger schlecht zu sein – sondern mehr gut!”
Michael Braungart

Erfunden wurde das Prinzip Ende der Neunziger Jahre vom deutschen Chemiker Michael Braungart und dem US-amerikansichen Architekten William Mc Donough. 2002 erschien ihr lesenswertes Buch Cradle to Cradle: Remaking the way we make things.

Michael Braungart entwickelt und erforscht das Cradle to Cradle Prinzip seit den 1990er-Jahren.

Der Kongress hatte rund 1000 Besucher und war somit der bis jetzt größte seiner Art. Die Speaker konnten meistens einen kurzen Impulsvortrag halten und anschließend wurde in Form eines Panels diskutiert. Spannend dabei waren die verschiedenen Perspektiven, aus denen das Thema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft beleuchtet wurde.

Zum einen gab es technische Insights und Entwicklungen, wie bio-based und bio-compostable plastics, Sortieranlagen die durch aufgedruckte, fluoreszierende Partikel in Sekundenbruchteilen Objekte identifizieren können oder ein Blockchain getriebenes System, um die Transparenz und sichere Nachweisbarkeit von globalen Lieferketten zu garantieren.

Ein besonders Augenmerk lag auf der Herstellung und dem Vertrieb von Textilien und Mode. So waren einerseits Garnproduzenten zu Gast, die z.B. aus vermeintlichem Müll wie Fischernetzen erstklassigen Nylon 6 herstellen können, oder aus alten Textilien neue Zellulose-basierte Garne. Labels wie C&A, Trigema oder auch LIDL haben inzwischen Cradle2Cradle zertifizierte Produkte auf den Markt gebracht und berichteten von den Herausforderungen – zum Beispiel wie man die benötigten Produktionsstandards in Bangladesch umsetzt.

Auch die politische Perspektive nahm einen wichtigen Teil ein, da die Besteuerung von Rohstoffen und Produkten, Verbote und Zertifikate die Spielregeln der Wirtschaft definieren und somit einen essentiellen Hebel im Wandel zu einer nachhaltigen Welt darstellen. Von der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Svenja Schulze, die als Schirmherrin des Kongresses auftrat, hin zu Delara Burkhardt, die im Europäischen Parlament Teil des Umweltausschusses ist, konnte man einen Eindruck von den komplexen Zusammenhängen der globalen Klimapolitik gewinnen.

Die Vorträge boten viel Diskussionsstoff und sorgten für vielseitige Gespräche.

Bei Intuity arbeiten wir mit unseren Kunden daran zukunftsfähige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Nachhaltigkeitskonzepte, die nicht wirtschaftlich sind werden sich nicht durchsetzen. Gleichzeitig können Geschäftsmodelle, die auf der Ausbeutung von knappen Ressourcen und der Vergiftung der Natur aufbauen nicht als langfristig nachhaltige Geschäftsstrategie gesehen werden. Daher ist Cradle to Cradle eines der interessantesten Konzepte, wie wir durch intelligentes Design einen positiven Effekt auf Mensch, Gesellschaft und unsere Umwelt erzielen können.